Wer trägt Hamburgs Olympia-Kosten? Klar ist, dass nichts klar ist

Was kostet Olympia? Jetzt wird es konkret.

Was kostet Olympia? Jetzt wird es konkret.


Was kosten die Olympischen Spiele und wer kommt für die Kosten auf? Dies wird für viele Hamburgerinnen und Hamburger eine Schlüsselfrage sein, um zu entscheiden, ob sie beim Referendum sich für oder gegen die Olympiabewerbung ihrer Stadt aussprechen. Umso erstaunlicher ist es, dass hier anscheinend noch nicht mal in Ansätzen klar ist, wer was zahlen wird.

Michael Neumann wird nicht müde, an den Bund zu appellieren: „,Wir werden nur erfolgreich sein, wenn wirklich ganz Deutschland hinter der Bewerbung steht‘. Das bedeute, auf nationaler Ebene müsse viel gesprochen werden, ,damit Deutschland wirklich Ja zu Hamburg sagt‘.“ Übersetzt heißt das: Hamburg braucht Kohle und zwar nicht zu knapp, um seine Olympia-Visionen verwirklichen zu können. Weiterlesen

Viel heiße Luft von Handelskammer & Senat: Acht Mythen zur Olympia-Bewerbung

Gewitterwolken ziehen auf: The Boston Olympic Debacle.

Gewitterwolken ziehen auf: The Boston Olympic Debacle. Vielleicht zieht das Gewitter bald weiter nach Hamburg?


Seit Monaten berichten wir hier in diesem Blog überdie Brüche und Widersprüche des Hamburger Olympia-Konzepts und zeigen die unzähligen Risiken und Kostenfallen, die das Megaprojekt mit sich bringen. Auf dem 1. Treffen der Plattform gegen Olympische Spiele wurden acht Mythen vorgestellt, die offenlegen, womit Senat & Wirtschaft uns Olympia schmackhaft machen wollen. Die Hauptargumente der Befürworter/innen finden sich in konzentrierter Form auf der Seite der Handelskammer als „FAQs Olympische Spiele 2024“.

Dies wird mit folgender Frage eingeleitet: „Welche Auswirkungen hätten Olympische Spiele auf mich und mein Unternehmen? Und was bedeuten sie für die Firmen, die im Hafengebiet angesiedelt sind?“. Das ist einerseits klar, weil die Handelskammer nun mal die Wirtschaft vertritt, aber gleichzeitig zeigt sich deutlich die Zielgruppenausrichtung der Pro-Olympia-Fraktion. Insgesamt 14 Fragen und Antworten liefert das Handelskammer-FAQ der interessierten Öffentlichkeit. Darunter sind auch viele Fragen zu den sozialen Auswirkungen der Spiele, wie z.B.: Wie viel kosten Olympische Spiele? Gehen die Ausgaben für Olympia zu Lasten der Kultur- und Sozialbudgets? Wie werden sich die Mieten entwickeln? Hier geht die Handelskammer in die Offensive, so scheint es, leider finden sich keine wasserdichten Antworten. Weiterlesen

„Zweite offene Plattform gegen Olympische Spiele in Hamburg“

Olympia-Gegner/innen verabschieden Resolution und laden zum neuen Treffen ein.

Olympia-Gegner/innen verabschieden Resolution und laden zum neuen Treffen ein.


Die Offene Plattform gegen Olympische Spiele in Hamburg (www.etwasbesseresalsolympia.org) lädt zu einem weiteren Treffen am 24. April ein, um „gemeinsam die Kampagne gegen Olympia“ zu planen. Auf dem ersten Treffen hatten rund 150 Menschen eine gemeinsame Resolution beschlossen, die hier nachzulesen ist:

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Lasst uns gemeinsam den Olympia-Wahnsinn stoppen – Resolution verabschiedet

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Rund 150 Menschen aus verschiedenen Teilen der Stadt und unterschiedlichen politischen Spektren sind gestern zusammengekommen, um bei der 1. Offenen Plattform gegen Olympische Spiele in Hamburg zu beraten, wie die Olympia-Bewerbung verhindert werden kann. Eingeladen hatte das „Anti-Olympische Komitee“. Auf dem dynamischen und aktionsorientierten Treffen wurde eine erste Resolution verabschiedet, die auf der Seite Etwas Besseres als Olympia nachzulesen und hier als PDF verlinkt ist. Sehr gefreut haben wir uns über die solidarischen Grüße von NOlympia Berlin, die extra angereist sind und ihre Unterstützung signalisiert haben.

Ein Folgetreffen der Offenen Plattform gegen Olympische Spiele in Hamburg gibt es auch schon, am 24. April. Der Ort für das AG-Treffen wird noch bekannt gegeben.

Olympische Spiele in Hamburg? Wir haben Etwas Besseres vor!Lasst uns gemeinsam den Olympia-Wahnsinn stoppen!

Lasst nackte Zahlen sprechen: Kostenexplosionen bei Olympischen Spielen

Kostenüberschreitungen bei Olympischen Spielen (1960-2012)
Quelle: Saïd Business School/Universität Oxford

Games Country Typ: Cost Overrun %

London 2012 UK Summer: 101% (*nicht abgeschlossen)
Vancouver 2010 Canada Winter: 17%
Beijing 2008 China Summer: 4% (*mit großem Fragezeichen)
Torino 2006 Italy Winter: 82%
Athens 2004 Greece Summer: 60%
Salt Lake City 2002 USA Winter: 29%
Sydney 2000 Australia Summer: 90%
Nagano 1998 Japan Winter: 56%
Atlanta 1996 USA Summer: 147%
Lillehammer 1994 Norway Winter: 277%
Barcelona 1992 Spain Summer: 417%
Albertville 1992 France Winter: 135%
Calgary 1988 Canada Winter: 59%
Sarajevo 1984 Yugoslavia Winter: 173%
Lake Placid 1980 USA Winter 321%
Montreal 1976 Canada Summer 796%
Grenoble 1968 France Winter 201%

Durchschnittliche Kostenüberschreitung Sommerspiele: 118%
Durchschnittliche Kostenüberschreitung Winterspiele: 109%

Hier die empfehlenswerte Quelle für alle weiteren Kostendiskussionen in Hamburg.

Kleine Anfrage im Bundestag: Was umfasst Sportdeutschland?

Was kostet Olympia? Jetzt wird es konkret.

Was kostet Olympia? Jetzt wird es konkret.

Während die Hamburgs GRÜNE ihre Machtfähigkeit durch Olympiawilligkeit beweisen wollen, gibt es auf Bundesebene eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Özcan Mutlu, Monika Lazar, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, Renate Künast, Irene Mihalic, Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/4492). Hier werden die notwendigen Fragen gestellt zur Finanzierung des Olympischen Spektakels, zur Transparenz und zur Glaubwürdigkeit der IOC-Agenda 2020. Weiterlesen

(N)Olympia Hamburg: NABU – wenn nicht, dann nein

Alexander Porschke

NABU-Hamburg Chef Alexander Porschke. Olympia nur mit strengen Anforderungen an Umwelt- und Klimatschutz. Foto: Nabu

Der Hamburger Naturschutzbund (NABU) hat sich am vergangenen Wochenende mit der Olympia-Bewerbung befasst und Anforderungen aufgestellt, die für die Durchführung unter Umwelt- und Klimagesichtspunkten von unverzichtbarer Bedeutung sind. Werden diese Bedingungen nicht eingehalten, so stellte der alte und neue Hamburg NABU-Chef Alexander Porschke fest, werde der mit über 20.000 Mitglieder stärkste Umweltverband der Hansestadt beim kommenden Referendum gegen die Bewerbung stimmen.  Wir dokumentieren den Beschluss der Mitgliederversammlung. Weiterlesen

Die Sache mit dem Volk – LEX Olympia – Bürgerschaft brütet Referendum aus – der Fahrplan so far.

large_10204320386Versprochen ist: Das Volk, also die HamburgerInnen, sollen entscheiden, ob sie Olympische Spiele wollen oder nicht. Wie das geht? Weiß die Bürgerschaft noch nicht so genau. Wann? Auch noch unklar, allerdings: Der Termin, an dem Hamburg offiziell seine Bewerbung abgeben muss, steht: Mitte September. Was wir bislang über den Fahrplan zum Verfahren über die Einführung eines Referendum, einer LEX OLYMPIA oder was auch immer durch die Bürgerschaft wissen: Weiterlesen

„Sollen wir uns Olympische Spiele leisten?“ Vielen Dank für die Frage!


Quelle: dpa

Heute möchte ich an dieser Stelle einen Artikel aus der Wirtschaftswoche von Andreas Freytag empfehlen: Sollen wir uns Olympische Spiele leisten? Diese Frage wurde bislang in dieser Stadt nicht ernsthaft gestellt. Viele der Bedenken wurden im Vorfeld der Entscheidung, ob Berlin oder Hamburg deutsche Bewerberstadt werden soll, weggewischt. Dabei sein ist alles – koste es, was es wolle, war die Devise. Dabei ist das Hamburger Konzept das viel Gewagtere, da es nur mit enormen Geldsummen zu realisieren ist.

Hamburgs olympische Startposition ist äußerst desolat. Die Stadt verfügt derzeit über so gut wie keine olympiatauglichen Trainings- und Wettkampfstätten. Es gibt viel zu wenig hochklassige Hotels. Wir haben eine chronisch überlastete Verkehrsituation mit dem Nadelöhr Elbtunnel bzw. Köhlbrandbrücke, die zudem in die Jahre gekommen ist. Freie innerstädtische Ausweichflächen sind rar und die Hansestadt bricht schon jetzt die EU-Grenzwerte in Bezug auf Luftemissionen. Nicht zu vergessen: Hamburg hat enorme soziale Probleme bei voranschreitender Gentrifizierung. Und all diese Probleme sollen wie von Zauberhand durch Olympia gelöst werden? Zu recht warnt Wolfgang Maennig, Ruder-Olympiasieger von 1988 und Professor für Wirtschafstwissenschaften, dass dieses Wunschkonzert nicht aufgehen könne: „Stadtentwicklung ist wichtig, aber wir laufen Gefahr, Olympia finanziell und inhaltlich zu überfordern. Wie soll Olympia in sieben Jahren den Sprung leisten, den Hamburg in Jahrzehnten nicht geschafft hat?“ Weiterlesen

Rückzieher beim Referendum: Lex Olympia und die Bürgerbeteiligung

mehrdemokratieDie HamburgerInnen sollten entscheiden,  bevor sich die Hansestadt offiziell bewirbt, ob sie für oder gegen die Olympischen Spiele sind. So hatten es eine breite Bürgerschaftsmehrheit und auch Senatsvertreter immer wieder versichert. Das hätte bedeutet, ein Referendum bis Mitte September 2015 durchzuführen, denn dann muss die Stadt nach den offiziellen Fahrplänen einen so genannten Letter of Intent, die offizielle Bewerbung als Ausrichterstadt, abgegeben.  Nicht die Bürgerschaft, deren Sache es eigentlich wäre, sondern der Senat und der DOSB sind nun der Meinung, dass dieses Referendum auch später stattfinden könnte, also nachdem die Bewerbung offiziell erklärt worden ist. Irgendwie klappt das mit der Bürgerbeteiligung nicht so wirklich ideal.

Das ist in der Zeit auf Basis eines Berichts des Sport-Informations-Dienstes nachzulesen. Dort heißt es: „Die Befragung der Hamburger Bürger zur Olympiabewerbung der Hansestadt für 2024 soll im Oktober oder November und damit erst nach der offiziellen Anmeldung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) durchgeführt werden. Dieses Ergebnis stand am Ende einer Arbeitssitzung mit Vertretern der Stadt Hamburg und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Dienstag.“

Bislang immer noch nicht klar ist auch, wie die rechtliche Grundlage für das Referendum eigentlich aussehen soll. Die Bürgerschaft ist da nicht so ganz einer Meinung, denn die CDU z.B. will nur eine Befragung, die nicht verbindlich für den Senat sein soll. Die SPD will ein verbindliches Votum, dafür aber braucht es eine Verfassungsänderung und eine entsprechende Mehrheit. Weiterlesen