„Ich werde GEGEN die olympischen Spiele in Hamburg stimmen“

Von Null auf über 6.000 in 24 Stunden: nicht schlecht! Die Kommentare bei FB zeigen, wie heiß das Thema Olympische Spiele in der Stadt diskutiert wird und wie schnell es unsachlich und aggressiv wird. Diese Erfahrung mussten wir von NOlympia Hamburg leider auch machen. Jede Menge Hatemails und Drohungen, nur weil wir Transparenz einfordern und der offiziellen PR-Maschine „Weil Hamburg nur gewinnen kann“ nicht folgen wollen. Nach einem Tag hat Gedankenprotokolle, der Initiator des Fb-Ereignis ein Statement zur Diskussionskultur verfasst, das wir hier in Gänze dokumentieren, weil es anschaulich zeigt, wofür auch NOlympia Hamburg steht: für eine faktenorientierte Diskussion über die Bewerbung Hamburgs für Olympische Spiele. Kritisch ist, dass diese Diskussion über die Chancen und Risiken von Olympia bisher nicht von der Stadt geführt wurde und die politischen Verantwortlichen so den Rahmen für diese emotionalisierte aufgeputschte Stimmung erst geschaffen haben. Die olympischen Geister, die man rief….

Nach nur einem Tag haben sich für die Veranstaltung „Ich stimme gegen die olympischen Spiele in Hamburg“ über sechstausend Personen angemeldet. Es entstanden einige interessante, leider zum Teil auch unsachliche Diskussionen. Auch die Befürworter der olympischen Spiele kamen zu Wort. Und das ist auch gut. Die inhaltliche Auseinandersetzung ist für die Meinungsbildung der Hamburger Bevölkerung unerlässlich.
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„Hamburg könnte an den Hamburgern scheitern“

Weltbekannte Hamburger, oft produziert vom größten Olympia-Sponsor

Weltbekannte Hamburger, oft unökologisch und unsozial produziert vom größten Olympia-Sponsor.

So titelt das Handelsblatt und analysiert, wer bisher in der öffentlichen Olympiadebatte hörbar war: „Die größte Tageszeitung ,Hamburger Abendblatt‘ und die Boulevard-Zeitung ,Mopo‘ widmeten der gelungenen ersten Runde fast ausschließlich positive Schlagzeilen und Sonderseiten.“ Politik & Verwaltung und nicht die Bürger/innen sind bisher die Akteure der Pro-Kampagne. So transportierten vor allem die Unternehmen aus dem städtischen Umfeld das Flammen-Logo ins Stadtbild und Teile der Wirtschaft unterstützten die Kampagne personell und finanziell.

Zu nennen ist hier vor allem der Unternehmer Alexander Otto, der von der Stadt als „erster Olympiabotschafter“ geadelt wurde und der sich als Sportmäzen versteht. Vergessen darf man hier nicht, dass Otto der Vorsitzender des ECE-Konzerns ist – ein Immobilienkonzern, der vor allem Städte im Ruhrgebiet mit gesichtslosen Einkaufszentren beglückt hat und sicherlich auch bei dem Megaprojekt Olympia den einen oder anderen Projektzuschlag bekommen möchte. Weiterlesen

Muschelschubser gegen Olympia. Hamburgs NOlympia-Bewegung formiert sich

In Boston und in Hamburg formieren sich derzeit die NOlympia-Bewegungen.

In Boston und in Hamburg formieren sich derzeit die NOlympia-Bewegungen.

Heute haben die DOSB-Mitglieder die Entscheidung ihres Präsidiums abgenickt: Hamburg soll als deutsche Stadt für die Olympischen Spiele 2024 kandidieren. Alle 410 Mitglieder waren einmütig dafür. „Lassen sie uns, hanseatisch formuliert, zu neuen Ufern aufbrechen“, verkündet DOSB-Präsident Alfons Hörmann in der Paulskirche. In Berlin hatten sich vorab einige Stadtobere und Sportfunktionäre doll geärgert über die aus ihren Augen Fehlentscheidung für Hamburg. So gern hätten sie das Luxus-Event mit den unbegrenzten öffentlichen Fördergeldern bei sich gehabt und nun das: Die „Muschelschubser“ dürfen sich bewerben, schrieb der Berliner Kurier. Weiterlesen

Die Olympia-Kosten – jetzt wird gerechnet!

Was kostet Olympia? Jetzt wird es konkret.

Was kostet Olympia? Jetzt wird es konkret.


Bisher hieß es immer, zu den Kosten, wie teuer die Olympischen Spiele in der Hansestadt werden, können wir keine seriösen Angaben machen. Diese Senatslinie lässt sich wohl kaum bis zum Referendum im September durchhalten. Jetzt heißt es also Butter bei die Fische: Was kostet uns der Spaß? Ein Finanzbericht soll bis Sommer vorliegen, verspricht der Senat in spe. Bisher kalkulierte der alleinregierende SPD-Senat im Bewerbungskonzept für Olympia für den Neubau und die Sanierung von Sportstätten Kosten von 1,38 Milliarden Euro. „Inklusive Planungs- und Kostenrisiken sowie Preissteigerungen bis 2024 oder 2028 wird von 2,09 oder 2,17 Milliarden Euro ausgegangen“, heißt es nun bereits.

Die MOPO bringt die Zahl von 6,5 Milliarden Euro ins Spiel: „Schon jetzt kursiert die Summe von 6,5 Milliarden Euro für die Realisierung der Wettkampfstätten, für das olympische Dorf, für die Durchführung der Spiele und die Sicherheit.“ Interessant an dieser neuen Zahl ist die Tatsache, dass hier nicht alle anfallenden Kosten auftauchen und jetzt schon die notwendigen Investitionskosten rausgerechnet werden. Weiterlesen

BUND zu Olympia: Keine „nachhaltigen Spiele“ light!

verdi-wirdsindeswert

Verdi Hamburg hat sich gegen Olympia ausgesprochen: Statt Olympia für ein soziales Hamburg

Gestern hat der DOSB Hamburg als Austragungsort für eine Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 erwählt. Spiele, die mit großer Wahrscheinlichkeit in den USA stattfinden werden. Dennoch, nun wird sich Hamburg auf eine intensive Debatte einzurichten haben und wohl im September darüber entscheiden, ob die Chancen oder die Risiken überwiegen. Der BUND Hamburg hat sich heute mit seinen Anforderungen zur Wort gemeldet. Die Pressemitteilung als Dokumentation, zuvor noch Hinweise auf weitere Reaktion des BUND im Zusammenhang mit der Olympia-Bewerbung und dem Klimaschutz: Weiterlesen

Liebe Grüne, Olympiabewerbung – nicht ohne Studie und Referendum

Grüne Wahlversprechen zu Olympischen Spielen...
NOlympia dokumentiert den Beschluss des kleinen Parteitags der Hamburger GRÜNEN vom 11.12.2014 mit dem Titel „Olympiabewerbung – nicht ohne Studie und Referendum“.
Am Dienstag hat der kleine Parteitag der Hamburger GRÜNEN den Beschluss „Olympiabewerbung – nicht ohne Studie und Referendum“ verabschiedet. Darin fordert die Partei den Senat auf, keine Werbung für Olympische Spiele in Hamburg zu machen bevor Chancen, Risiken und Kosten ermittelt worden sind. Weiterlesen

Hamburg hat den Zuschlag. Nun entscheiden wir!

Feuer und Flamme für Hamburg. Die Lizenz zum Geldverbrennen.

Feuer und Flamme für Hamburg. Die Lizenz zum Geldverbrennen.

Nun ist es, wie es ist: Der DOSB hat getagt und die Hansestadt als deutsche Bewerberin für die Olympischen Spiele 2024 gekürt. Das kommt nicht überraschend, sondern hat sich seit Tagen abgezeichnet. Mit viel PR und Budenzauber wurde hier in der Stadt eine Pro-Olympia-Stimmung produziert, die nicht nach den Kosten und Inhalten fragt. „Weil Hamburg nur gewinnen kann“, lautete der Slogan der vom Senat und Teilen der Wirtschaft unterstützten Olympia-Kampagne. Nun liegt die Entscheidung, ob Hamburg sich bewirbt, bei uns HamburgerInnen. Im September können die BürgerInnen per Referendum darüber abstimmen, ob Hamburg sich wirklich bewerben will oder lieber doch nicht. Wir von NOlympia setzen wie gewohnt unsere Arbeit fort und informieren über die Fakten: Was wird uns der Spaß kosten? Wie nachhaltig ist das Großevent? Wer profitiert davon und wer nicht? Wir blicken gelassen auf das Referendum, denn gut Informierte können nur gewinnen.

Lasst uns also gemeinsam das Spiel mit den olympischen Flammen beenden bevor Olympia in dieser Stadt zum sozialen Brandbeschleuniger wird. Wir freuen uns über Menschen, die unsere Petition „Olympia in Hamburg? So nicht!“ unterschreiben und verweisen auf das Plattformtreffen am 11. April 2015 im Centro Sociale. Denn es gibt – und das ist die gute Nachricht des Tages – etwas Besseres als Olympia!

Olympische Spiele in Hamburg? So nicht! Gesammelte Kommentare

Online unterstützen! www.change.org/nolympia

Online unterstützen! www.change.org/nolympia


Immer mehr Zuschriften erreichen uns von Menschen, die ihren Widerspruch zu den Olympia-Plänen von Handelskammer & Senat äußern und viele Hamburger/innen unterschreiben unsere Petition „Olympische Spiele in Hamburg? So nicht!“. Derzeit sind es schon über 6.400 Menschen und die Tatsache, dass viele Unterschreibende einen eigenen Kommentar hinterlassen, zeigt, dass sie sich mit dem Projekt „Olympische Spiele in der Hansestadt“ intensiv beschäftigt haben. Im Folgenden dokumentieren wir einige der Kommentare.

Viele Unterschreibende haben die Befürchtung, dass Olympia die soziale Spaltung in die Stadt weiter voran treiben könnte: steigende Mieten und die Verdrängung von Mieter/innen. Die Sorge ist hier, dass Olympische Spiele zu weiteren Kürzungen im sozialen und kulturellen Bereich führen werden und kein Geld mehr für Schulen, Kitas und Kultur da sein wird. Interessant aber auch, dass es mehrere Kommentare gibt, die sich um die Arbeitsplätze im Hafen sorgen. Nicht wenige sind skeptisch, weil Hamburgs Verwaltung schon bei einem einzigen Gebäude, der Elbphilharmonie, überfordert ist und nun die Stadt nun dieses unkalkulierbare Megaprojekt angehen will. Einige äußern die Sorge, dass die Olympischen Spiele tiefe Narben im Stadtbild hinterlassen werden. Ungezählte Kommentare widmen sich dem korrupten IOC und der Intransparenz des ganzen Bewerbungsverfahrens. Viele Beiträge zeigen auf, wo das Geld sinnvoller zu investieren wäre und wünschen sich eine Stadt, die weltoffen, sozial und ökologisch nachhaltig ist. Schön, dass sich so viele Menschen analytisch-kritisch und mit eigenem Kopf ihre Gedanken zu Olympia machen. Gerne weiter die Petition unterschreiben und kommentieren. Wir freuen uns über die Argumente gegen Olympia und die vielen Impulse für eine sozialere und gerechtere Stadt! Weiterlesen

DOSB hat ein Problem – Viel Werbung – wenig Mehrheit

nolymoia-hhDer DOSB dürfte mit diesem Ergebnis nicht sonderlich glücklich werden – und viele andere auch nicht. Nach einem monatelangen, weitgehend informationsfreien Werbefeldzug für die Olympia-Bewerbungen in Hamburg und Berlin liegen nun die heiß ersehnten neuen Umfrageergebnisse vor. Relativ wenig haben sich diese gegenüber der letzten Umfrage im September letzten Jahres verbessert. In Berlin haben sich 55 Prozent der Befragten für Olympia ausgesprochen, in Hamburg demnach 64 Prozent. Olympia-Freunde in Hamburg hatten eine Zustimmung von 70+X erhofft.

Im September, der ersten DOSB-Umfrage, lag die Zustimmung in Berlin nur bei 48 Prozent, in Hamburg bei 53 Prozent.

Der DOSB hat die Ergebnisse hier veröffentlicht, inkl. der Forsa-Umfrage. Aber dieses Ergebnis dürfte beim DOSB und vielen Verantwortlichen deutlich machen, dass es noch ein langer Weg bis zum Volksentscheid in Berlin oder Hamburg wird. Diese Umfragewerte sind eher eine Warnung, als ein Bestärkung für den DOSB, der nun mit seiner Entscheidung, mit welcher Stadt er ins Rennen für eine Olympia-Bewerbung gehen will, noch mehr Probleme haben dürfte.

Da nun viele JournalistInnen von uns ein Statement wollen, gibt es Weiteres zur Umfrage später….

BUND Hamburg warnt Deutschen Olympischen Sport Bund: Am Ende „keine breite Zustimmung“

BUND Hamburg: Geschäftsführer Manfred Braasch schlägt Klima-Alarm.

BUND Hamburg: Geschäftsführer Manfred Braasch schlägt Klima-Alarm.

Lange wurde nachgefragt, nun formieren sich nach und nach die KritikerInnen einer Olympia-Bewerbung in Hamburg. Nach dem die Gewerkschaft Verd.di sich aus sozialen Gründen gegen die Bewerbung für Spiele 2024 und 2028 ausgesprochen hat, warnt nun der BUND-Hamburg, dass es für Olympia in Hamburg möglicherweise „keine breite Zustimmung“ geben könnte. Weiterlesen