Olympische Spiele zwischen Hamburg, Rio, Doping und einem orientierungslosen DOSB

Während die Miniatur-Olympioniken Marke Gebrüder Braun laut taz-Nord trotz der laufenden Skandale rund um den O-Sport weiter unverzagt im medialen Sommerloch von einer Hamburger erneuten Olympia-Bewerbung schwätzeln, berichtet der NDR mit Blick auf den hiesigen Bürgermeister: „Auf die Frage, ob er froh sei, dass die Hamburger Bürger Olympische Spiele in der Stadt abgelehnt hätten, sagte Scholz: „Die Hamburger sind als vernünftige Leute bekannt. Dies ist gut.““ Trotzdem hat der von der Handelskammer Hamburg uns eingebrockte Bewerbungs-Unsinn uns eine Menge Geld gekostet, berichtete jüngst die Welt: „Was in Hamburg unterm Strich bleibt: Am Ende hat alleine der Traum von Olympia etwa 12,6 Millionen Euro gekostet, die Stadt muss 80 Prozent davon alleine bezahlen, die Wirtschaft steuerte 2,4 Millionen Euro bei. Der Bund beteiligt sich nicht.“ Die Führungsriege beim Deutschen Olympischen Sport Bund um Hoermann und Vesper, die inzwischen zwei gescheiterte Olympia-Bewerbungen auf ihrem „Erfolgskonto“ abschreiben darf (München, Hamburg), hat derweil andere Sorgen als Sport: Denen ist nun ein weiterer wichtiger Sponsor abhanden gekommen. Auch hagelt es massive Kritik von allen Seiten, was die internen Strukturen angeht, weiß der Deutschlandfunk zu berichten. Würde man mich fragen: Personelle Konsequenzen stehen auch auf der ToDo-Liste.

Alles richtig gemacht und gescheitert – Soziale Motive des Neins zu Olympia

20150731_wer-hat-die-machtSie haben alles richtig gemacht – und doch verloren. Aber das lag an anderen. So in etwa ist eine Woche nach dem Olympia-Referendum im wesentlichen das Fazit derjenigen, die Olympische Spiele nach Hamburg holen wollten. In Hamburg suchen FDP und CDU die Schuld bei Bürgermeister Scholz und dem rot-grünen Senat. Der DOSB verweist auf seiner ehemals als Jubelfeier geplanten Tagung am Samstag in Hannover vor allem (Deutschlandfunk) auf die FIFA und den DFB. Ansonsten aber, so der DLF: „Selbstkritik übte er bei der Mitgliederversammlung in Hannover kaum“. Dass sich viele Menschen möglicherweise einfach sorgen machten, dass Olympia in Hamburg die Mieten und die Stadt teurer gemacht hätte, taucht in den Betrachtungen nirgends auf. Weiterlesen

Olympia, die Konzerne, Medien, Politik und das große Geschäft – Die Konflikte nach einem Ja beim Referendum gehen weiter

GeschenkideenDie Hamburger Medien und einige Marketingagenturen haben sich zusammen getan. Wirtschafts-Unternehmen sehen große Geschäfte, die Baubranche ist begeistert. Gemeinsam geben sie Millionen Euros dafür aus, damit die Botschaft jedeN erreicht: Olympia ist ein Wunder- und Zauberwerk für Hamburg: 100 Prozent Chancen – Null Risiken. Sogar der MoPo fällt auf, dass da getrickst werden könnte. Weiterlesen

Olympia Hamburg? Zustimmung sinkt weiter – BUND: Hafen-Kosten steigen

bostonolympicsvahrammuradyanDie Hamburger Olympia-Bewerbung steht Spitz auf Knopf. Von ehemals 64 Prozent Zustimmung liegen nach einer Radio-Hamburg Umfrage die Werte wenige Tage vor dem Referendum am kommenden Sonntag nur noch rund 53 Prozent. Der BUND Hamburg erneuerte seine Kritik am Referendum und sein Nein zur Bewerbung, sprach sogar von einem Affront angesichts später und mangelhafter Informationen. Außerdem warnte der Verband vor höheren Kosten bei der Umsiedlung der Hafenbetriebe als bislang geplant. Und: Die Debatte um die unrealistisch niedrigen Sicherheitskosten, die der Senat bislang vorgesehen hat, hält an. Weiterlesen

Olympia der kurzen Wege: Flughafen und der Lärm

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Olympische Spiele der kurzen Weg? Was ist mit dem Flughafen und dem Lärm? Fluglärm-Initiativen sagen Nein zu Olympia in Hamburg

Olympia der kurzen Wege, so wird offiziell geworben. Der Flughafen wird dabei fast vergessen und damit nicht nur die Klimabelastungen, sondern auch der Lärm. Vor allem auch das Nachtflugverbot könnte dabei unter die Flügel kommen. Initiativen gegen den Fluglärm haben sich nun zu Wort gemeldet und sprechen sich gegen die Bewerbung Hamburgs zu den Spielen 2024 aus: Weiterlesen

Olympia-Referendum: BUND Hamburg kritisiert – Demokratische Spielregeln werden ignoriert

Manfred-Braasch-GF-BUND-HHDer BUND Hamburg hatte sich vor einigen Wochen für ein NEIN zum Olympia-Referendum ausgesprochen. Jetzt meldet sich der Umweltverband erneut zu Wort und kritisiert scharf den Senat und die Olympia-Bewerbergesellschaft, die aus Sicht des Geschäftsführers Manfred Braasch demokratische Spielregeln ignoriere: Entscheidende Informationen fehlen, obwohl das Abstimmungsverfahren zum Referendum längst begonnen hat.

In der Pressemeldung des BUND, die hier online ist, erklärt der Umweltverband, welche aus seiner Sicht wichtigen Unterlagen fehlen und warum das mit dem Referendum nicht vereinbar ist. Unterstützung bekam der Hamburger Landesverband mit seinem Nein zum Olympia-Referndum auch vom Bundesvorsitzenden des BUND, Hubert Weiger. Dazu und über die Hintergründe, warum der BUND zum Nein aufruft, ist hier mehr zu erfahren.

Olympia-Bewerbung: Gegenvorlage Stop-Olympia zum Referendum und eine Volksinitiative

Olympia-NeinErst vor wenigen Tagen scheiterte eine Initiative von Olympia-KritikerInnen mit dem Anliegen, eine Gegenvorlage in das „Wahl-Heft“ zum Referendum zu bekommen. Doch heute dürfte eine solche Gegenvorlage, erstellt von der laufenden Volksinitiative Stop-Olympia, in der Bürgerschaft beschlossen zu werden. Stop-Olympia hat eine entsprechende Vorlage heute übergeben. Ebenfalls heute wird außerdem die Volksinitiative „Rettet den Volksentscheid“ über 14.000 Unterschriften an den Wahlleiter übergeben. Dabei geht es darum, dass die im Frühjahr im Super-Eilverfahren in der Bürgerschaft durchgepeitsche Verfassungsänderung, die erst das Ende November geplante Referendum – also die Bürgerbefragung durch Senat und Bürgerschaft – erlaubt. Der Verein „Mehr Demokratie“, der diese Volksinitiative nun im ersten Schritt vermutlich erfolgreich auf den Weg gebracht hat, will die Verfassungsänderung an wichtigen Punkten ändern. Weiterlesen

Bildungs-Gewerkschaft und Olympia in Hamburg? Schlau machen am 7. Oktober

Foto: https://www.gegenglueck.org/

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Auch für die Bildung ist die Hamburger Olympia-Bewerbung ein Thema: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) fragt: „Olympia in Hamburg?“ und wird zur Beantwortung eine „GEWerkschaftliche Informations- und Diskussionsveranstaltung am 7. Oktober, 14 Uhr im Curio-Haus“ durchführen. Weiterlesen

Bitte aufhören!

Foto: https://www.gegenglueck.org/

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Auch wenn auf die Schnelle nur ein Überflieger möglich ist und die Welt dabei eine wichtige Hilfe ist: Hört bitte auf mit dieser Olympia-Bewerbung! Die Highlights des Host City Vertrags, über die die Welt berichtet, sind nur unwesentlich verändert gegenüber dem, was mit Bezug auf München als „sittenwidrig“ bezeichnet wurde und was Oslo zum Abbruch der Bewerbung bewegte. Weiterhin hält sich das IOC für „überirdisch“, was Steuer-Befreiungen und Eingriffe in Verfassungsrechte angeht. Weiterhin trägt das IOC NULL von dem finanziellen Risiko und der öffentliche „Partner“ als Ausrichter der Spiele alles! Auch wenn die jetzt vorgelegten „Prinzipien“ – Bitte? – nicht in Stein gemeißelt sein sollen: Nach der Warnung des Rechnungshofes, dem unglaublich engen Zeitplan für die Planung bis zum Referendum als auch der nahezu unmöglichen Umsetzung der Pläne ab einer Entscheidung im Sommer 2017 für all die erforderlichen Baumaßnahmen: Das ist Wahnsinn. Torontos Bürgermeister hat einfach Recht: Olympia ist ein großes „schwarzes Loch ohne Boden“ … Weiterlesen

Olympia Bewerbung Hamburg – IOC ändert Bewerbungsregeln – Referendum verschieben!

olympia-kugelschreiberDer Zeitdruck für das von Senat und Bürgerschaft bereits im November geplante Olympia-Referendum ist raus. Mit enormen Tempo und ohne dass bis dahin belastbare Daten vorliegen werden, hatten beide Gremien den Termin festgelegt, um vor der bislang im Januar vorgesehen Bewerbung beim IOC freie Hand zu haben. Nun hat das IOC seine Spielregeln geändert. Das Mini-Bid-Book muss nicht mehr im Januar vorgelegt werden. Außerdem hat das IOC die bisherige Trennung vom Bewerber- zum Kandidaten-Status abgeschafft. Bereits mit der formalen Bewerbung Mitte nächster Woche wird Hamburg den Status als Kandidat erhalten. Damit könnte Hamburg ohne jedes Bewerbungs-Problem vernünftig planen und auf solider Grundlage eine Olympia-Befragung auch zu einem späteren Zeitpunkt durchführen. Das Referendum sollte nach den Warnungen durch den Rechnungshof also verschoben werden. Weiterlesen